Nyagatare safe water project
Verbesserte Lebensbedingungen durch sauberes Wasser
Nyagatare, RUANDA*
Das Nyagatare Safe Water Project widmet sich im Kern der Sanierung von defekten Brunnen im ländlichen Ruanda. So einfach dieses Unterfange auch sein mag, es erfordert ein engagiertes Team und eine kontinuierliche Kontrolle der heute in der Region vorhandenen Bohrlöcher.
Neben der Bereitstellung von sauberem Wasser durch einen funktionierende Wasserbrunnen treten erhebliche positive Nebenwirkungen auf. Derzeit holt die Bevölkerung Wasser aus offenen Teichen und Bächen. Dies bedeutet längere Wege zum Sammeln von Wasser sowie die Exposition gegenüber Bakterien. Aus diesem Grund muss das Wasser zuvor gekocht werden, bevor es verwendet wird. Das Kochen findet an offenen Steinfeuern statt, bei denen das gesammelte Holz auf ineffiziente Weis verbrannt wird, was zu hohen CO2-Emissionen führt.
Darüber hinaus führt der Rauch zu Reizungen der Lunge und der Augen. Das Nyagatare Safe Water Project versorgt die Menschen mit saubere Wasser, was sich insgesamt positiv auf Gesundheit und Umwelt auswirkt.
Die Region Nyagatare liegt im Nordosten Ruandas. Seine Topographie ist durch eine Vielzahl von Hügeln geprägt. Hier führt die Bodenerosion zu eine erheblichen Wasserverlust. Nyagatare ist auch der größte und Bezirk des Landes.
Das Gebiet hat höhere Temperaturen als die anderen Teile des Landes und auch niedrigere Niederschläge, was in regelmäßigen Abständen zu Dürre führt. Die monatliche Verteilung der Regenfälle variiert jährlich. Die Regenfälle sind sowohl zu schwach als auch zu unvorhersehbar, um den Bedarf der Landwirtschaft (Reis, Mais) und des Viehbestands (Vieh) zu decken. Das sehr begrenzte hydrografische Netz bietet nur wenige Wasserressourcen, die von der Bevölkerung genutzt werden können. Das
schwache Flussnetz ist ein ernstes Hindernis, um den Wasserbedürfnisse von Mensch und Tier gerecht zu werden.
*RUANDA
Große Herausforderungen für die Menschen schon jetzt durch Folgen des Klimawandels
Schon heute bedeutet der Klimawandel eine große Herausforderung, für die Menschen in Ruanda. Ein klar zu erkennender Trend hin zur Erwärmung und stark veränderte Niederschlagsmuster bleiben nicht ohne Folgen für die Menschen und die Landwirtschaft des bevölkerungsreichen Staates in Ostafrika.
Ruanda ist ein ostafrikanischer Hotspot in Sachen Klimawandel. Bisherige Beobachtungen zeigen hier deutliche regionale Klimaveränderungen, insbesondere in der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Niederschläge. Beeinflusst wird das Klima durch das Wandern der innertropischen Konvergenzzone, mit zwei Regenzeiten pro Jahr. Der großen "itumba" von Februar bis Mai und der kleinen "umuhindo" von September bis November. Da Ruanda durch seine sehr spezielle Topographie von Region zu Region sehr unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt ist, fallen auch die Auswirkungen des Klimawandels in den verschiedenen Gebieten auch sehr unterschiedlich aus.
Als direkte Folge des Klimawandels sagt der fünfte Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (iPCC) einen mittleren Temperaturanstieg von ein bis drei Grad Celsius bis 2050 und drei bis fünf Grad Celsius bis 2100, voraus. Weiterhin nimmt die Anzahl der relativ kalten Tage ab und die der relativ warmen Tage zu. Zudem sagt der Bericht eine mittlere Zunahme des Jahresniederschlags in den Monaten Dezember bis Februar eines jeweiligen Jahres, für den Norden und Westen Ruandas voraus. Gleichzeitig jedoch kommt es im Osten Ruandas vermehrt zu langanhaltenden Dürreperioden. Die Topographie Ruandas mit seinen steilen Hängen und die Veränderung der Land- sowie Bodennutzung in Folge der hohen Bevölkerungsdichte werden in Verbindung mit dem Klimawandel in Zukunft voraussichtlich zu vermehrten Hochwasserereignissen führen.
Ruandas Bevölkerung wächst sehr schnell, wie in beinahe allen afrikanischen Staaten. Natürlichen Ressourcen sind aufgrund der eher geringen Fläche begrenzt. Steigende Umweltprobleme sind die Folge. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und Erosion zerstören immer mehr Böden, die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen schrumpfen. Dürreperioden und Starkregenereignisse verstärken in den vor allem ländlichen Gegenden diese Problematik. Die Folgen des Klimawandels wirken sich ebenfalls auf die Wasserquellen des Landes, wie Seen und Flüsse aus. Dies kann Folgen für die Verfügbarkeit von Wasser für die Menschen in der Haupstadt Kigali haben, wo es bereits jetzt schon schwierig ist, die Bevölkerung mit ausreichend Trinkwasser zu versorgen.
Die ruandische Regierung hat die Problematik erkannt und unterstützt Terrassierungs- und Ressourcenschutzprogramme. Ein weiteres Augenmerk der Regierung liegt auf der Eindämmung der unkontrollierten Abholzung der Wälder und die unter Schutz Stellung verbliebenen Wälder.