GYAPA Cookstoves
Verminderte Abholzung durch
effiziente Kochherde
alle Regionen, GHANA*
Die Vermarktung effizienter Kochherde deckt nahezu alle Regionen Ghanas ab. Darunter befinden sich zwei der größten Städte, Accra und Kumasi, die allein für fast 60% des nationalen Holzkohlever-brauchs verantwortlich sind.
Die Projektaktivität besteht aus dem Verkauf von rund 240.000 effizienten Kochherden. Im Vergleich zu herkömmlichen Holzkohleöfen reduzieren diese neuen Modelle den Kraftstoffverbrauch um 35-50%. Mit einem dieser Öfen könnte ein einzelner Haushalt durchschnittlich 300 kg Holzkohle pro Jahr einsparen, was den Menschen wiederum Geld spart.
Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Effizienzsteigerung bedeutet, dass der Ofen höhere Temperaturen erreicht. Das stellt sicher, dass die Holzkohle effizienter verbrannt wird und verringert somit auch das Risiko von Kohlenmonoxidemissionen, die tödlich sein können, wenn zu viel davon - oft unbemerkt -eingeatmet wird.
Diese neuen Öfen schaffen ein deutlich gesünderes Lebensumfeld für Haushalte. Drei Viertel des Energiebedarfs Ghanas werden durch Holz und Holzkohle gedeckt. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kohle liegt bei rund 180 kg pro Jahr und der jährliche Gesamtverbrauch liegt bei rund 700.000 Tonnen.
Um ein Kilo Holzkohle zu produzieren, werden ca. 6 kg Holz benötigt. Dies bedeutet, dass die Entwaldung viel schneller erfolgt als der Wald wächst, was zu einem immer geringeren Waldbestand führt.
Die Verwendung ineffizienter Kochherde stellt nicht nur ein Umweltproblem dar, sondern verursacht auch eine Reihe schwerwiegender Gesundheitsprobleme. Frauen und Kinder sind aufgrund der vielen Zeit, die sie mit Kochen verbringen besonders gefährdet. Das Einatmen von Rauch aus den Öfen entspricht dem Rauchen von zwei Päckchen Zigaretten pro Tag und kann zu schweren Atemwegserkrankungen führen. Diese Erkrankungen sind jedes Jahr für etwa 22.000 Todesfälle bei Erwachsenen verantwortlich. Ebenfalls kann Rauch das Sehvermögen schädigen und sich negativ auf das Wachstum von Kindern auswirken.
*Ghana
Versorgungslücke bei Kakao und Kaffee erwartet.
Ghana ist wie der gesamte afrikanische Kontinent vom Klimawandel betroffen. Die Temperaturen in Ghana werden zukünftig weiter ansteigen, die Regenmenge in der Regenzeit sowie die Trockenheit in der Trockenzeit werden zunehmen und sozioökonomische Schäden verursachen. Ghana im Allgemeinen, aber vor allem der nördlich gelegene Savannengürtel ist Überschwemmungen, Dürren und Buschbränden ausgesetzt.
Das drohende Umkippen ganzer Ökosysteme im globalen Süden würden Studien zufolge die Anbaugebiete vieler tropischer Nutzpflanzen hart treffen. Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die Ernteerträge der Kakaobohne in Ghana - einem der wichtigsten Anbaugebiete dieser Nutzpflanze - um rund 30 Prozent zurückgegangen. Als zentrale Ursache dieser Ernteeinbußen wird der Klimawandel in der Region angegeben, da dieser zu starken Witterungsschwankungen führt, die den sensiblen Kakao-Pflanzen zusetzen. Immer öfter auftretender Regenmangel führt dabei ebenso zu Ausfällen wie zunehmender Starkregen, der mit Pilzbefall einhergeht.
Bis zur Jahrhundertmitte könnten demnach rund 90 Prozent der Anbauflächen in Ghana und der Elfenbeinküste für die Kultivierung der Kakaobohne nicht mehr geeignet sein. Da diese beiden westafrikanischen Staaten rund 60 Prozent der globalen Kakao-Produktion erwirtschaften, drohe laut dem CIAT schon ab dem Jahr 2030 eine Versorgungslücke. Beim Kaffee droht in den kommenden Jahrzehnten ein Verlust von rund der Hälfte der Anbauflächen, so eine 2019 veröffentlichte Prognose des World Coffee Research Instituts. Die wichtigsten derzeitigen Kaffeeanbaugebiete könnten durch den Klimawandel zerstört werden, der bereits das sensible klimatische Gleichgewicht in den Anbaugebieten störe.