kariba Forest protection
REDD+/ CCBS
Nachhaltige Waldbewirtschaftung zum Schutz wertvoller Ökosysteme
Lake Kariba, nördliches simbabwe*
Das Kariba REDD + Projekt befindet sich im Nordwesten Simbabwes, teilweise entlang der Südküste
des Sees Lake Kariba, dem größten künstlichen See der Welt. Das Projektgebiet umfaßt 784.987
Hektar Wald und umfasst die vier Provinze Matabeleland North, Midlands, Mashonaland West und Mashonaland Central.
Das Projekt wird von den vier Rural District Councils (RDCs): Binga, Nyaminyami, Hurungwe und Mbire verwaltet und ist gemeinschaftsbasiert. Das bedeutet die Aktivitäten im Rahmen des Klimaschutzprojektes werden in Verbindung mit der lokale Bevölkerung umgesetzt.
Das am 1. Juli 2011 begonnene Projekt wird insgesamt rund 51. 925.950 Emissionsgutschriften aus Waldschutzmaßnahmen die der weiteren Entwaldung der Region vorbeugen, generieren.
Die Hauptgründe für die Abholzung sind sozioökonomisch (Subsistenzlandwirtschaft, Sammlung von Feuerholz und Wilderei). Eine Verringerung der Entwaldung wird durch eine Reihe von Aktivitäten erreicht, die die Lebensgrundlage der Einheimischen verbessert. Dazu zählt verbesserte Landwirtschaft,
Imkerei, Brennholzplantagen und Feuermanagement.
Darüber hinaus wird ein signifikanter Anteil (20% des Gewinns) des Anteils am Verkauf der CO2-Zertifikate in allgemeine Aktivitäten, die der Förderung und Gewährleistung der Nachhaltigkeit diese Projekts gewährleistet investiert. Dieser Gemeinschafts- und Nachhaltigkeitsfonds ist so strukturiert, um die gesamte Gemeinschaft zu unterstützen, insbesondere die ärmsten Mitglieder der Gesellschaft.
Der Fonds wird langfristig zur Verbesserung von Gesundheit und Bildung im Projektgebiet eingesetzt.
Das Projektgebiet liegt im Zambezi-Biom des Sambesi-Beckens und ist ein wichtiges Wildschutzgebiet. Hier leben bedeutende Populationen afrikanischer Elefanten, Löwen, Impalas, Nilpferde, Büffel, Leoparden und Krokodile, zusammen mit einer Vielzahl von Vögeln, einschließlich auf der Roten Liste der IUCN gefährdeten Arten wie der Kaffernhornrabe (Southern Ground Hornbill).
In der Vergangenheit haben die natürlichen Ressourcen der Projektgebiete bedeutende Populationen von Wildtieren hevorgebracht, einschließlich Elefanten, die wiederum für einen Vielzahl von Touristen on der Region sorgten. Jedoch führten die wirtschaftlichen und politischen Krisen des letzten Jahrzehnts führten zu einem Rückgang des Tourismus. Wilderei eskalierte auch im Projektgebiet Kariba. Infolgedessen wurden ganze Wildtierpopulationen stark reduziert.
*Simbabwe
"Brotkorb Afrikas"? - Das war einmal...!
Simbabwe, ein Binnenstaat im südlichen Afrika, galt eins als der "Brotkorb Afrikas", der seinen Getreideüberschuß in Nachbarländer exportieren konnte. Diese Zeiten jedoch sind längst vorbei, denn heute kann der Staat seine Bevölkerung kaum selbst ernähren. Simbabwe ist auf Getreide- und Fruchtimporte aus dem angrenzenden Sambia angewiesen, dessen Landwirtschaft floriert. Simbabwe nimmt auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen 2018 Platz 154 von 188 und zählt somit zu einem der ärmsten Länder der Welt.
In Simbabwe sind Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und Binnenflucht weit verbreitet. Zusätzlich zu der schwierigen politischen Situation in Simbabwe leiden die Menschen besonders unter den Problemen des Klimawandels, der ganze Landstriche unfruchtbar macht und Ernteerträge bis 2020 halbieren könnte, so der Klimareport 2014 der Konrad Adenauer Stiftung. In vielen Landesteilen fällt weniger Regen, die Böden sind sandig und nährstoffarm. Bedingt durch die langanhaltenden Trockenperioden einhergehend mit der schlechten Saatgutquallität und der Entwaldung ist kleinbäuerliche Landwirtschaft kaum mehr möglich. Immer mehr Simbabwer sind mittlerweile unterernährt und zukünftig von ständiger internationaler Nahrungsmittelhilfe abhängig.
Die Not der Menschen in der Region ist so groß, dass die Bauern immer mehr Wald zur Gewinnung von Land für den Anbau von Mais, Tabak und anderen Pflanzen brandroden. Dadurch sinkt die Qualität des Bodens. Die Fleischqualität der Tiere aus der Viehzucht ist aufgrund der mangelnden Futtermittel stark gesunken. Die Bauern pflanzen fast nur noch Mais an um den Ernteertrag und somit das Überleben ihrer Familien zu sichern. Daher beschränkt sich die Nahrungsmittelpalette zunehmend auf Mais, was zu gesundheitlichen Problemen der Menschen führt.
Auch die Energieversorgung Simbabwes bereitet aktuell große Probleme. Simbabwe leidet unter ständiger Stromknappheit. Stromausfälle bis zu 24 Stunden lähmen ganze Städte. In ländlichen Regionen gibt es teilweise mehrere Tage lang keinen Strom.