"WEYERHAEUSER - URUGUAY"
Plantagenaufforstung degradierter Flächen
Montevideo, URUGUAY*
Das Projekt mit Sitz in Ost-Uruguay umfasst verschiedene Waldgebiete, die zuvor zum Weiden von Rinderherden genutzt wurden. Das Weiden großer Rinderherden ist eine Form der Landnutzung, die zu starker Bodenerosion und Bodendegradation führt.
Die Flächen wurden so stark beansprucht, dass sie sich kaum natürlich regenerieren können, daher ist der Kernaufgabe des Projektes die Wiederbepflanzung des Gebiets mit einheimischen Bäumen. Pflanzenwachstum, unter Zuhilfenahme umweltfreundlicher Herbizide, regelmäßigem Beschneiden und Ausdünnungen. Hauptsächlich werden einheimische Arten wie Eukalyptus und Kiefer aufgeforstet. Da es sich um eine Plantagenaufforstung handelt , werden die entnommenen Bäume für die nachhaltige Produktion von Zellstoff und Sägemehl genutzt.
Zudem wird ein kontinuierliches Waldinventar erstellt, um die Waldentwicklung zu überwachen:
Wachstum, Waldgesundheit, Brandgefahr und andere gängige Waldpraktiken.
Das Projekt mit einer Fläche von 18.191 ha, generiert im Jahr 56.000t carbon credits. In der Region fördert die Aufforstung eine nachhaltige Holzproduktion und trägt zu einer nachhaltigen Landentwicklung bei.
Uruguay ist ein kleines Land mit einer Gesamtfläche von lediglich 18 Millionen ha und geringer Industrialisierung. Tierzucht ist langjährige Tradition. Die Wirtschaft Urguguays basiert auch heute noch in erster Linie auf der Nutzung natürlicher Ressourcen. 86,6% der Flächen des Landes werden für Landwirtschaft, Viehzucht und Holzproduktion verwendet. Nach einer tiefen Rezession bei um die Jahrtausendwende ist das BIP Uruguays im Jahresvergleich um durchschnittlich 5,7 Prozent pro Jahr gewachsen, vorallem auch durch die florierende Holzindustrie. Der Sektor schuf rund 25.000 Arbeitsplätze in 1.750 Unternehmen.
Etwa 8,6% von Uruguay sind bewaldet. Laut dem World Conservation Monitoring Center hat Uruguay 659 bekannte Arten von Amphibien, Vögeln, Säugetieren und Reptilien, von denen 2,3% endemisch und 5,6% bedroht sind. Um seine Klimaziele zu erreichen und seine wertvollen Lebensräume zu erhalten, muss Uruguay unbedingt Maßnahmen ergreifen um die Wälder des Landes zu erhalten. Dabei muss es die Waage halten zwischen der Nachfrage der Industrie nach Holz und dem Klima- und Umweltschutz. Projekte wie dieses können Uruguay helfen, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern.
*URUGUAY
Mit nationalem Anpassungsplan gegen die Folgen des Klimawandels
Der Nationale Plan für die Anpassung der Landwirtschaft an Klimaschwankungen und an den Klimawandel (PNA-Agro) wird von Uruguay als strategisches Instrument genutzt, um die nationalen Klimaschutz- und Anpassungszusagen seines ersten Nationalen Klimabeitrags (NDC) im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen und gleichzeitig einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung zu leisten.
PNA-Agro umfasst eine Strategie bis 2050 und einen Aktionsplan bis 2025. Die vorgesehenen Anpassungsmaßnahmen betreffen die vier Bereiche
- Produktionssysteme
- Ökosysteme und natürliche Ressourcen
- Lebensgrundlagen
- institutionelle Kapazitäten.
Damit werden insbesondere diese Ziele verfolgt:
- Steigerung der allgemeinen Anpassungsfähigkeit und Resilienz,
- Verbesserung der ländlichen Lebensgrundlagen durch die Einführung von nachhaltigen Systemen der Tier- und Pflanzenproduktion,
- Entwicklung und Transfer von Technologien, Informationssystemen, Klimaversicherungen und resilienter Infrastruktur,
- Förderung von Best Practices,
- Bauernnetzwerken und ‑organisationen sowie
- Stärkung der institutionellen Anpassungskapazitäten.
Die Anpassung der Landwirtschaft an Klimaschwankungen und an den Klimawandel ist in Uruguay nicht erst mit PNA-Agro zu einer Priorität geworden. So beruhen die NDC-Verpflichtungen des Landes auf Strategien, die bereits 2010 vom Ministerium für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei (MGAP) festgelegt wurden und seitdem umgesetzt werden. Dem nationalen Plan selbst sind mehr als zehn Jahre Forschung und verschiedene landesweite Studien vorausgegangen, die zu besseren Entscheidungen in der Anpassungspolitik beigetragen haben, wie zum Beispiel die Studie „Clima de cambios. Nuevos desafíos de adaptación en Uruguay“.
Der entsprechende Prozess wurde von der Abteilung Nachhaltigkeit und Klimawandel des dem MGAP nachgeordneten Amts für Agrarprogramme und Agrarpolitik (OPYPA) geleitet und mit dem Klimaschwankungs- und Klimawandel-Reaktionssystem (SNRCC) abgestimmt. Fachliche Unterstützung haben das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Welternährungsorganisation (FAO) im Rahmen des Programms „Unterstützung für Entwicklungsländer, die Agrarsektoren in nationale Anpassungspläne zu integrieren“ (NAP-Ag) geleistet, das über die Internationale Klimainitiative (IKI) vom Bundesumweltministerium finanziert wird.
Bei der Auftaktveranstaltung für PNA-Agro erklärte der Resident Representative des UNDP in Uruguay, Stefan Liller, der Plan werde zu einer tiefgreifenden Veränderung des Sektors und letztlich zu einem resilienteren und besser angepassten Modell der Agrarwirtschaft beitragen. Vicente Plata, Leiter der FAO-Vertretung in Uruguay, befand, das Dokument enthalte „eine Reihe von Empfehlungen zur Bewältigung der Herausforderungen, die wissenschaftlich fundiert sind und auf den Kenntnissen und Kapazitäten der Institutionen beruhen. Damit wurden wichtige Voraussetzungen für die Anpassung des uruguayischen Agrarsektors an Klimaschwankungen und an den Klimawandel geschaffen“.
Wie die nationale Koordinatorin des NAP-Ag Cecilia Jones bei der Veranstaltung herausstellte, ist der Plan das Ergebnis eines dreijährigen partizipativen Prozesses zur Identifizierung, Ordnung und Priorisierung geeigneter Klimamaßnahmen. 2017 fanden Konsultationen in Form von Anpassungsgesprächen statt, an denen mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter aus dem privaten und öffentlichen Sektor sowie aus der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft beteiligt waren. In diesen Gesprächen wurden die wesentlichen Folgen der Klimaschwankungen und des Klimawandels sowie zentrale Anpassungsstrategien für die verschiedenen Produktionssysteme, für Frauen im ländlichen Raum und für landwirtschaftliche Familienbetriebe herausgearbeitet. Darüber hinaus fanden an Landwirtschaftsschulen im ganzen Land Workshops zum Thema Anpassung statt, an denen fast 450 junge Menschen teilnahmen. Im Juli dieses Jahres wurde dann bei einem Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus öffentlichen landwirtschaftlichen Einrichtungen, Bauernorganisationen, subnationalen Regierungen und Verwaltungen sowie aus der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft die Inhalte des nationalen Plans vorgestellt, diskutiert und beschlossen. Insgesamt waren an der Ausarbeitung der Strategie mehr als 950 Personen beteiligt. Quelle: BMU, Internationale Klimasdchutzinitiative (IKI) 26.11.2019